Wir hatten die folgende Mail kürzlich an die WGH geschickt, aber die werden die Interessen der Hohwachter vermutlich nicht vertreten können. Insofern sind wir tatsächlich sehr glücklich darüber, dass die Grünen wieder antreten – es ist höchste Zeit…!

Vielleicht hilft Ihnen der Inhalt unserer Mail in irgendeiner Weise.

Beste Grüße aus Hamburg und Hohwacht
Martina und Peter Siegmund

 

Anfang der weitergeleiteten Nachricht:

Von: Dipl.-Ing. Siegmund HH-SSD / GTÜ-HH [mailto:peter.siegmund@hh-ssd.de
Gesendet: Dienstag, 24. April 2018 15:03
An: info@wgh-hohwacht.de
Betreff: EINMAL FISCHERDORF – IMMER FISCHERDORF

Lieber Karsten und liebes WGH-Team,

nach längerem Zögern habe ich nun doch beschlossen, Euch ein paar Zeilen zu schreiben. Ich erlaube mir dabei, beim „Du“ und „Euch“ zu bleiben, weil wir uns doch fast alle recht gut kennen und ich hoffe, dass das so in Ordnung ist.

Zunächst drücke ich Euch die Daumen für viel Erfolg bei den Vorbereitungen zur Kommunalwahl und natürlich auch für ein ordentliches Wahlergebnis, mit dem Ihr dann später arbeiten und in der Form gestalten könnt, wie Ihr es Euch vorgenommen und in Eurem Flyer propagiert habt. Es sind gute Anliegen, die Ihr kommuniziert, die ich ausnahmslos begrüße.

Unter der ersten Überschrift „Einmal Fischerdorf – immer Fischerdorf“ sprecht Ihr bereits das Thema an, das mich seit langer Zeit beunruhigt – und dabei drücke ich mich sehr vorsichtig aus. Wiederholt haben wir in den letzten vielen Monaten nämlich in unserer Familie die baulichen Planungen und auch bereits realisierten baulichen Veränderungen in „unserem“ Ort besprochen. Tatsächlich verhält es sich sogar so, dass wir zurückliegend aufgrund dessen auch schon oft erwogen hatten, Hohwacht zu verlassen und also unser Haus zu veräußern. Zu Beginn dieses Jahres stand unser Entschluss dann fest: Unser Haus im Eckrehm wird verkauft.

Es sind dann aber wieder unsere netten Kontakte – also auch Ihr seid es… – und es ist die Geschichte unseres Grundstücks und unseres Hauses sowie meine sehr, sehr lange Verbundenheit zur Hohwachter Bucht, dass wir uns nicht sicher sind, ob diese „Flucht“ aus dem Ort tatsächlich der richtige Entschluss ist. Ihr werdet an diesen, unseren Gedanken aber erkennen, wie sehr wir in Sorge und auch verärgert sind über verschiedene Abläufe in Hohwacht.

Es sind in der letzten Zeit insbesondere von der Firma Domus verschiedene Bauvorhaben realisiert worden, die uns nicht gefallen – und wir stehen, was Euch bekannt sein wird, mit dieser Meinung auch nicht ganz alleine da. Die Verdichtung von Wohngebieten ist natürlich nicht nur in Hohwacht ein Thema. Wir wissen, dass es auch in anderen Gemeinden und Städten – so auch in Hamburg – Verdichtung gibt, einschließlich unschöner Maximalbebauung von Grundstücken und doch trifft es unseres Erachtens den Ort Hohwacht in besonderer Weise. Hohwacht lebt von seinem Charme. Es war jedoch wiederholt festzustellen, dass Einfamilienhäuser – und zwar auch mit Reet eingedeckte Objekte – abgerissen und die Grundstücke sodann mit maximal möglichen Mehrfamilienhäusern und mit einer hohen Anzahl an Wohneinheiten neu bebaut wurden. Durch derartige Bauvorhaben wird nicht nur der Charakter des Ortes nachhaltig verändert, sondern es werden auch die Eigentümer der Nachbargrundstücke hinsichtlich ihres Wohnkomforts eingeschränkt. Zudem werden Vermögenswerte der angrenzenden Grundstückseigentümer zum Teil vernichtet, denn die unmittelbar angrenzenden Immobilien verlieren an Wert. Würde die Firma Domus beispielsweise in unserer unmittelbar angrenzenden Nachbarschaft ein größeres Bauvorhaben mit Parkplätzen realisieren, wäre von einem Wertverlust unseres Immobilienobjekts in deutlich sechsstelliger Höhe auszugehen. Wir haben an einem derart wirtschaftlichem Schaden natürlich kein Interesse und wir haben auch an dem Verlust von Wohnkomfort kein Interesse. Die Gefahr, dass uns beides widerfährt, besteht aber. Und diese Gefahr besteht auch in weiten Teilen des übrigen Hohwachter Wohngebiets.

Das zurzeit zudem in Alt-Hohwacht von der Firma Domus begonnene Bauprojekt werte ich persönlich als Desaster für den ganzen Ort und es ist mir auch völlig unverständlich, wie in die besondere Atmosphäre des Ortsteils Alt-Hohwacht hinein, ein derartiges Bauvorhaben gesetzt werden kann. Es gab zurückliegend Bauherren, die sich große Mühe hinsichtlich der Architektur ihrer Häuser machten. Das schätzen die Nachbarn und es ist gut für das Image des Ortes. Es ist nach meinem Verständnis die Architektur des Domus-Projekts in Alt-Hohwacht dagegen schlicht altbacken, das Volumen des Projekts erheblich zu groß geraten und es gibt zu viele Wohneinheiten und dementsprechend zu viele Parkplätze auf diesem – gemessen am Gesamtobjektes – viel zu kleinem Grundstück. Wie das in dieser Form trotz eigens zuvor erstelltem Bebauungsplan möglich wurde, erschließt sich mir zurzeit in weiten Teilen nicht. Leider verhält es sich so, dass man derartige Bausünden nie wieder los wird, weil die Eigentumsverhältnisse aufgrund der Vielzahl an Eigentümern das nicht möglich machen. Es werden also Generationen mit diesen Gebäuden nun leben müssen…

Die Firma Domus ist in Hohwacht angetreten, um Geschäfte zu realisieren. Das allein ist natürlich nicht verwerflich. In weiten Teilen von Hohwacht gibt es Sanierungsbedarf, Reparaturstau und es werden Gebäude auch durch zeitgemäße Bauten ersetzt werden müssen. In vielen Fällen sind Sanierungen von Altbauten gar nicht realisierbar und insofern sind Neubauten dann zu begrüßen. Insofern braucht man Investoren – das ist gar keine Frage.

Die Entscheidungen, was an Bauten, wo in Hohwacht entstehen soll, darf einem Investor jedoch nicht allein überlassen werden. Es ist die Politik gefragt, den Ort Hohwacht und die Bürger, die jetzigen Hohwachter und die zukünftigen Hohwachter vor Schaden zu bewahren. Und sicher kann es hilfreich, wenn zudem architektonisch anspruchsvoll gebaut wird. Es bieten sich also Konzepte an – vielleicht in Form einen Architekten-Wettbewerbs. Möglichst viele Wohneinheiten und Parkplätze auf Grundstücken zu genehmigen – und zwar ganz gleich, wie die Bauten anmuten und wo die Grundstücke gelegen sind – ist nach meinem Verständnis der falsche Weg. Ich beobachte mit großer Sorge, wie sich die Familie Trautmann nach meiner Einschätzung sehr geschickt im Ort vernetzt und ich befürchte die schlimmsten – und nicht mehr rückgängig zu machenden – Veränderungen, wenn die Politik nicht unverzüglich einschreitet.

Ich bin kein Hohwachter. Vielleicht werde ich mal Hohwachter und behalte zusammen mit meiner Familie unsere vielen tollen Freunde und Kontakte in unserem schönen Ort – ich würde es mir wirklich sehr wünschen. Vielleicht werde ich aber auch nie Hohwachter und will es auch nicht mehr werden…  Ich erhoffe mir für unseren Ort, dass Ihr Verantwortung tragt, dass Ihr die Dinge nicht dem Zufall überlasst oder irgendwelchen Investoren, sondern dass Ihr Hohwacht in der Art und Weise mit Bedacht gestaltet, wie Ihr es prospektiert habt:

„Den Charakter unseres Dorfes zu pflegen und dabei das idyllische Ortsbild für die Zukunft zu bewahren, gehört zu unseren wichtigsten Zielen“

 

Also lieber Karsten und liebes WGH-Team – dann mal los!

Viele Grüße und viel Erfolg

Peter

 

2 thoughts on “…weitergeleitete Nachricht für die WGH:

  1. Herr Kruse von der WGH ist ein großer Verfechter der Neubauten.
    Er begrüßt auch das Bauvorhaben der Firma DOMUS in Althohwacht.
    Gruß
    Anna Vonnemann

  2. Der Peter….. Ich bin immer wieder davon angetan wie gern sich dieser Mensch reden hört ohne dass etwas konstruktives dabei rum kommt. Er überlegt den Ort zu verlassen und was ist passiert….. nichts. Wäre schön wenn der Peter seinen Gedankengängen auch mal Taten folgen lassen würde. VG Welge