Am 21. Juni hat Dr. Robert Habeck eine Entscheidung bezüglich einer möglichen Ausfallbürgschaft für das Geothermieprojekt Hohwacht gefällt. In zwei eng beschriebenen Seiten hat er seine Entscheidung begründet:

 

Zunächst lobte Dr. Robert Habeck die Geothermie als alternative Energiequelle.

Dann bemängelte er jedoch an dem Hohwachter Konzept, „…dass die Effizienzsteigerung des BHKW durch das durch Geothermie vorgewärmte Wasser nicht beschrieben ist…“.

Es fehle ihm ferner „…eine Finanzierungsübersicht, aus der hervorgeht, wie die unterschiedlichen Projektbausteine finanziert werden sollen.“ Damit sei nicht ersichtlich, wie hoch eine mögliche Landesbürgschaft ausfallen würde.

Völlig fehle die Beschreibung einer angemessenen Risikobeteiligung durch Gemeinde und Projektträgers.

Robert Habeck führte aus, dass eine angemessene Anzahl von Häusern, die an das Wärmenetz angeschlossen werden, unabdingbar sei für die erfolgreiche Betreibung eines Wärmenetzes. Er bezweifelt in seinem Schreiben, dass dies in Hohwacht der Fall sein wird.

Habeck beanstandet ferner, dass in dem Konzept der Gemeinde Hohwacht Überlegungen zu Alternativen zu der Wärmegewinnung aus Geothermie in Gänze fehlen.

 

Angesichts all dieser Kritikpunktepunkte lehnt er eine Ausfallbürgschaft für das Geothermieprojekt Hohwacht ab.

 

Die Ausführungen von Dr. Robert Habeck decken sich damit mit Dr. Schmidts Analyse, die dieser in seinem hohwacht.blog veröffentlicht hat.

One thought on “Habecks Entscheidung

  1. Noch ist völlig unklar, wie die Absage der Ausfallbürgschaft mit der Zusage einer Koförderung vereinbar ist, die aus einem anderen Teil des Ministeriums ergangen ist.

    Über die vom Minister kritisierte Machbarkeitsstudie und die darin enthaltenen Schlussfolgerungen kann man verschiedener Meinung sein. Mein Haupteinwand ist jedoch kein rein methodischer. Vielmehr wende ich ein, dass immer noch völlig unklar geblieben ist, dass

    – die Wirtschaftlichkeit nur für den Zeitraum von 20 Jahren berechnet wurde und der Zeitraum danach offen ist ( Danach ist zudem ein neues Blockheizkraftwerk anzuschaffen ! )

    – die konkurrierende thermoenergetische Sanierung der Häuser bis zum Jahre 2050 zu niedrig und damit der Wärmebedarf zu hoch und die Wirtschaftlichkeit im Verhältnis der Erlöse zu den Kosten überschätzt wird. Der Wärmebedarf der Häuser wird sich durch Sanierungen und Neubauten nach breit streuenden Schätzungen zwischen 50 und 80 % der gegenwärtigen Werte reduzieren. Die Sondersituation des Altbestandes in Hohwacht unter Berücksichtigung von Generationenwechsel, touristischer Konkurrenz bleibt unberücksichtigt,

    – die sich aus diversen Schätzungen und Annahmen ergebende Fehlerbreite der Berechnungen nicht als minimaler und maximaler Wert angegeben wird, wie das bei wissenschaftlich begründeten Abhandlungen dieser Art bedeutsam wäre,

    – versäumt wurde, den Anwendernutzen von Fernwärme einem autarken Versorgungsmodell der Häuser gegenüber zu stellen, ein Gesichtspunkt , der bei einem Totalausfall des BHKW bsps.weise durch Brand, von lebenswichtiger Bedeutung ist,

    – als Summe aller Unsicherheiten der Anwenderkreis begrenzt ist und bleiben wird, bis das BHKW steht und bezahlt werden muss

    – bislang keine Überlegungen zur Belastbarkeit des schon jetzt angestrengten Haushaltes der Gemeinde vorgetragen worden sind,

    – immer noch völlig im Dunkeln geblieben ist, ob der Auslöser der weitreichenden Planungen, nämlich der Gewinn von Sole als Alleinstellungsmerkmal eines Gesundheitszentrums, mithin dessen Aufwertung vom Prädikat Fitness zu Gesundheit überhaupt auf eine entsprechende Nachfrage trifft.

    Ich habe in Vorbereitung einer Stellungnahme zu den Entscheidungen des Ministeriums die 82 seitige komplette Machbarkeitsstudie noch einmal gelesen und werde meine oben zusammen gefassten Einwände in http://www.hohwacht.blog noch eingehender begründen.