Im Rahmen der diesjährigen Baumfällungen in den gemeindeeigenen Wäldern, ist es zu einem sehr bedauerlichen Vorfall gekommen.

An der Steilküste ist eine Buche gefällt worden, Höhe Möwenweg 6, die Heimat war für ein NABU-eigenes Winterquartier für streng geschützte Fledermäuse (Foto 1). Das Quartier wurde unbrauchbar gemacht ohne, dass mit dem NABU zuvor gesprochen wurde und ohne, dass ein Ersatzquartier im Vorfeld zur Verfügung gestellt wurde.

Foto 1

Im Laufe dieses Ereignisses ist der Naturschutz leider in mehreren Hinsichten auf der Strecke geblieben:

– Der besagte Baum war laut NABU zwar nicht mehr gesund, aber auch nicht umsturzgefährdet. D.h., er hätte gekappt statt gefällt werden können.
– Der Fledermaus-Kasten war bewohnt, wurde aber vor der Fällung einfach vom Baum entfernt (Foto 2) und an die gegenüberliegende Hecke gelegt (Foto 3).

Foto 2 und 3

Da Fledermäuse sich nur schwer an Änderungen in ihrem Wohnumfeld gewöhnen, gibt es jetzt, in der kalten Jahreszeit, mehrere wohnungslose Fledermäuse.

Der Fledermaus-Kasten war ein Teil der Ausgleichsmaßnahmen für den B-Plan 20 (Wohnblöcke Anders).

Nun droht der Gemeinde eine Verwarnung oder sogar ein Bußgeld, ausgesprochen durch die Untere Naturschutzbehörde (UNB) in Plön.

Fazit: Wenn die Gemeinde es mit dem Naturschutz ernst meint, dürfen solche Ereignisse in Zukunft nicht mehr vorkommen.

Wir Grüne plädieren daher abermals für die Ernennung eines/einer Umweltbeauftragten. Diese Person kann sich dann dezidiert für die Natur einsetzen und unnötige Zerstörung sowie Blamage für die Gemeinde verhindern.  

Titelfoto: Abendsegler
* Bei der Kontrolle roch der Fledermauskasten nach männlichen Abendseglern, war aber im vorigen Jahr von einer
Mückenfledermaus bewohnt.