Im Jahr 2018 ging die WGH mit diesem Slogan in den Wahlkampf. Das dazu gehörige Wahlversprechen haben sie dann so ausformuliert: „Den Charakter unseres Dorfes zu pflegen und dabei das idyllische Ortsbild für die Zukunft zu bewahren, gehört zu unseren wichtigsten Zielen.“
Foto: Screenshot Webseite der WGH
Was ist aus diesem zentralen Wahlversprechen geworden? Nach der Wahl trat die WGH direkt in die Fußstapfen der CDU – auch in Hinblick auf Bauangelegenheiten – und entpuppt sich nun als mächtiger Schutzpatron der Investoren und maßgeblicher Unterstützer aller sich in Planung befindlichen Großbauten im Ort. Wo sind die Reste des alten Fischerdorfes geblieben, das die WGH doch schützen wollte? Was ist aus dem Dach aus Bäumen geworden?
Schon vor der Wahl hat die WGH kräftig an der Zerstörung des Ortsbildes mitgewirkt. Die Partei hat maßgebliche Unterstützung geleistet für die Neubauten an der alten Schule (O-Ton Bürgermeister: „Ich habe mit am B-Plan gearbeitet – finde ich gelungen.“) und für die Bauten am Parkplatz Seestraße (der Bürgermeister hat hierfür die Hand gehoben). Bei den Bauten der Firma DOMUS in der Strandstraße saß der Bürgermeister zwar als bürgerliches Mitglied im Bauausschuss, hatte aber keinen Einfluss auf den B-Plan, der die WGH zusammen mit der CDU gebilligt hat.
Jetzt, nach der Wahl, wird sich endgültig zeigen, wie die WGH und der Bürgermeister sich zu den neuen Bauprojekten in Hohwacht positionieren. Die nächste zukunftsweisende Prüfung steht nun in Alt-Hohwacht in der Strandstraße (Strandhotel) bevor. In einer inoffiziellen Sitzung am 26. Oktober 2020 haben die Eigentümer DOMUS und Rosenbrook gemeinsam mit Bürgermeister Kruse* und den Fraktionsvorsitzenden bereits erste Eckpunkte für die geplante Bebauung festgelegt. Mitglieder des Bauausschusses waren von dieser Sitzung ausdrücklich ausgeschlossen.
Mittlerweile hat sich das Eigentum des Investors DOMUS um das Haus Wellenschlag und die Pension Waterkant erweitert. In der Sitzung des Bauausschusses am 9. September hat er seine Vision für die Strandstraße vorgestellt (siehe unseren Beitrag vom 10. September).
Die Vorstellungen vieler Gemeindevertreter weichen deutlich von denen des Investors ab. Wie wird sich die WGH in dieser Situation verhalten? Wird sie wie früher schon einmal den Wünschen des Investors weitgehend entgegenkommen oder wird sie versuchen, das alte idyllische Ortsbild zu verteidigen? Der Bruder unseres Bürgermeisters, Dirk Kruse, macht im restlichen Alt-Hohwacht vor, wie man alte Bausubstanz für zukünftigen Feriengäste auf sanfte und ortsbildbewahrende Art renoviert und ausbaut.
Wir können als Gemeinde nicht in die Grundstückskäufe eingreifen, aber wir können Weichen stellen für unsere Zukunft und unsere gestalterischen und inhaltlichen Forderungen gegenüber den Investoren und Bauherren klar formulieren und nachdrücklich vertreten.
Dank der WGH gehört das alte Fischerdorf schon jetzt weitestgehend der Vergangenheit an. Außer den Häusern von Dirk Kruse und die Fischräucherei des Bürgermeisters ist nicht viel übriggeblieben – und eine Fischräucherei alleine macht kein Fischerdorf!
*Bürgermeister Kruse ist Anlieger der Strandstraße und damit befangen. Als solcher ist es ihm eigentlich nicht gestattet, bei Bauleitfragen mitzudiskutieren.
Anna Vonnemann
Hohwacht, 13. 9. 2021
Meine Familie ist seit 1971 in Besitz einer Eigentumswohnung am Hohen Ufer. Allein dieser Bau ist optisch häßlich. Aber die Abscheulichkeit mit dem Wohnblock „Meeresblick“ übertrifft alles. Der Charme von Althohwacht und Hohwacht geht mit solchen Projekten immer mehr verloren. Schade. Es ist auch ein Irrsinn wie sich die Touristen hier verhalten. Laute Musik mit einem Ghettobluster. Saufgelage am Strand bzw Steg. Es entwickelt sich langsam zu einem Ballermannflair. Es ist auch traurig das es Waterkant nicht mehr gibt. Alles wird durch so einem profitherrschenden Großmogul zerstört.