Es wird in Hohwacht mit einem sehr kritischen Auge auf die Bauvorhaben und –wünsche der Einwohner geschaut. Zu Recht, möchte man meinen, denn wo wären wir, wenn jede/r einfach bauen könnte wie sie/er will?
Wie in der Vergangenheit, so geht’s heute weiter. Es werden beispielsweise private Terrassen- oder Treppenbauwünsche abgelehnt wegen der vorgeblichen Unverrückbarkeit von (noch nicht beschlossenen) Baufenstern. Oder Gartenhäuschen werden abgelehnt aufgrund Hohwachter Interpretationen der Bauvorschriften, die im Handumdrehen vom Kreis für hahnebüchen erklärt werden.
Wir haben bereits in den vergangenen Jahren gesehen, wie schwierig es ist, der allgemeinen Bauwut Einhalt zu bieten, auch wenn vermeintlich alle erforderlichen Regularien eingehalten werden.
Nun sehen wir wieder, wie einfach es eigentlich ist, eine “Genehmigung” zu bekommen, wenn man nur den richtigen Köder hinauswirft bzw. wenn man einen gefügigen Bürgermeister vorfindet.
Nach dem sehr bedauerlichen Ende des Betriebs der “Bodega Bar Olé”, ist ein ortsbekannter Investor schnell in die Puschen gekommen und hat auf dem kurzen Dienstweg sich die Erlaubnis vom Bürgermeister eingeholt, den Rasen vor dem Restaurantgebäude mit einer neuen Terrasse zu ersetzen.
Ja, Sie haben richtig gelesen – die Erlaubnis zum Bau einer großen Terrasse auf einer gemeindeeigenen Grünfläche wurde direkt vom Bürgermeister abgeholt, ohne jegliche Rücksprache mit den anderen Gemeindevertretern, ohne Rücksprache mit den entsprechenden Ausschüssen, und ohne Rücksicht auf die bereits arg strapazierte Natur Hohwachts. Auch ein 15-jähriger Pachtvertrag fragwürdiger Gültigkeit und mit lächerlich niedrigem Pachtzins (ohne Inflationsausgleich) wurde ohne Mitwirkung der Gemeindevertretung abgeschlossen.
Mal wieder “regiert” der Bürgermeister selbstherrlich und ohne einen Hauch von Verständnis für die Demokratie, in der wir eigentlich leben.
Also – wer sonst noch eine 120m2 große Terrasse auf einer öffentlichen Grünfläche bauen möchte, schnell zum Bürgermeister 🙂
Besonders bedauerlich: Statt den Bürgermeister für das unwirsche Ignorieren Ihres Mitspracherechts zu rügen, votierten im Bauausschuss am 9.6. die Mehrheit der Gemeindevertreter einfach für die nachträgliche Umwidmung der besagten öffentliche Grünfläche in eine versiegelte Fläche. Das Ausschlachten Hohwachts geht mit Unterstützung mehrerer Gemeindevertreter weiter.
Für mehr zum aktuell vorherrschenden Demokratieverständnis in Hohwacht, sehen Sie unser Beitrag hier. Zu den anderen Versiegelungen und Verbauungen der letzten Jahre, sehen Sie unsere Beiträge hier, hier und hier.