Die aktuelle Legislatur neigt sich dem Ende zu, und hat sich als ereignisreiche Zeit gezeigt. Fernab vom trubeligen Weltgeschehen gehen die Dinge im beschaulichen Hohwacht weiterhin ihren ganz eigenen Weg.

Wir Grünen sind am Anfang der aktuellen Legislatur mit dem Anspruch angetreten, Hohwacht für ihre Einwohner*innen lebenswerter zu machen, und den Ort vor der überall auf der industrialisierten Welt grassierenden Zerstörung von Umwelt und Lebensraum so weit wie möglich zu schützen.

Wie wir alle mittlerweile wissen, ist es uns leider nicht gelungen, die anderen Gemeindevertreter*innen von der Sinnhaftigkeit dieser Kernwerte zu überzeugen. Im Gegenteil – seitdem wir mit in der Gemeindevertretung sitzen sind mehr Neubauten genehmigt, mehr Boden versiegelt und mehr gesunde Bäume gefällt worden als in den vorangegangenen dreißig Jahren zusammen.

Es war uns von Anfang an bewusst, dass es keine leichte Aufgabe werden würde. Wir waren aber trotzdem ziemlich überrascht von der Wucht, mit der den Interessen von einigen wenigen Gewerbetreibenden immer wieder Vorrang eingeräumt wird. Um die Interessen von diesen paar (leider einflussreichen) Menschen durchzusetzen, wird weiterhin in den Gremien blockiert, ausgesessen, gemobbt und – je nach Bedarf – gelogen. Sitzungsprotokolle werden nachträglich geändert und eigenmächtige „Genehmigungen“ des Bürgermeisters werden im Nachhinein legalisiert. Die innewohnenden Interessen der Einwohner*innen, der Umwelt, und der allgemeinen Zukunftsfähigkeit der Gemeinde fallen einfach immer wieder hinten runter.

Es wird aber munter weiter gebaut
Die „Anders-Bauten“ am Dünenweg haben Schule gemacht – die Investoren und Spekulanten haben gelernt, dass wenn man der Gemeinde mit Schadensersatzklage droht, diese einknickt – statt sich fachlich beraten zu lassen und festzustellen, dass es keine gesetzliche Grundlage für solche Klagen gibt. Vielleicht aber wollen manche Gemeindevertreter*innen von CDU und WGH diese Projekte auch gegen den Willen vieler Bürger durchsetzen und nutzen das Argument der potentiellen Klage, um ihre Zustimmung zu rechtfertigen. (Siehe hierzu den Artikel auf unserer Webseite grueneshohwacht.de „Wiederholt sich die Geschichte?“ vom 26.09.2022.)

Es ist uns (aber nicht nur uns) im Laufe der letzten fünf Jahre klar geworden, dass die Menschen, die momentan Hohwacht in die Zukunft führen, von kurzsichtigen menschen- und umweltfeindlichen Leitsätzen gelenkt werden.

Nach eigenen Angaben ist Karsten Kruse am Anfang dieser Legislatur nur widerwillig Bürgermeister geworden. Er hat aber offensichtlich im Laufe der Jahre festgestellt, dass es sich doch lohnt, Bürgermeister zu sein, und strebt nun eine zweite Amtszeit an.

Fremde Hilfe
Wir haben uns auch lange gefragt, wie es möglich ist, dass die in Hohwacht aktiven Investoren in der Gemeindevertretung auf so viel Rückhalt stoßen, während die Wünsche und Belange der Normalbürger*innen in der Regel mit Füßen getreten werden. Aufschluss darüber gab uns aber dann die Metamorphose eines Natur- und Umweltschützers in einen Investorenvertreter – eine erstaunliche Wandlung, die wir in der eigenen Fraktion aus nächster Nähe beobachten konnten. Es bedurfte nur eines Jobangebotes eines der Investoren aus der Strandstraße, und fortan hat der Investor seinen eigenen Vertreter, der seine Wünsche lautstark vertritt, ohne dass er sich selber in die Aktivitäten der Gemeindevertretung einmischen muss.

Als wir diesen Umstand offensichtlicher Befangenheit in der Gemeindevertretung monierten, erhielten wir die Antwort: „… dann sind wir ja alle befangen.“ Ein seltener Augenblick der Klarheit.

 

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Fortsetzung folgt …